Wenn man Open Source hört, denkt man für gewöhnlich an Privatsphäre oder Transparenz. Weniger oft kommen Gedanken zu Umweltaspekten oder dem Einfluss auf Nachhaltigkeit dazu.
In diesem Artikel möchten wir beleuchten, wie „Grüne IT“ und Open Source zusammenhängen und warum wir alle diese Entwicklung unterstützen sollten. Darüber hinaus möchten wir dir zeigen wie du dich nachhaltiger in Bezug auf deine täglich verwendeten Geräte und Technologien verhalten kannst, selbst wenn du kein IT Mensch bist.
Software kann dank Open Source länger erhalten bleiben
Smartphone Hersteller liefern Updates für ein Gerät meist nicht länger als 3 Jahre aus. Man könnte meinen, ein Smartphone kann dann noch Jahre weiter funktionieren und genutzt werden und der Gedanke ist nicht ganz falsch. Aber das geht leider auf Kosten der Nutzbarkeit und der Sicherheit der Software (Betriebssystem und Apps). Da gab es in der Vergangenheit schon böse Überraschungen.
Was, wenn die Software deines Telefons nicht quelloffen ist? Das bedeutet, dass du von der Gnade des Herstellers abhängig bist, der von heute auf morgen entscheiden kann, keine Updates mehr zu liefern.
Andererseits, wenn der Code Open Source ist, gibt es Gemeinschaften, Organisationen oder Freiwillige, die sich dem Code annehmen und noch Jahre später Updates veröffentlichen. So konnte das Fairphone 2 von der LineageOS Community jahrelang erhalten werden.
Die XDA website listet viele alternative Systeme zu Android, auch für alte Geräte, die von Herstellern schon aufgegeben wurden. Man sollte dennoch vorsichtig vorgehen, da die Installation eines „Custom ROM“ fortgeschrittene Computer-Kenntnisse erfordert. Bei iodé bieten wir Smartphones mit iodéOS vorinstalliert an, um es einfacher zu machen.
Nicht quelloffene Software führt zu undurchsichtiger Telemetrie-Datensammelei
Moderne, kommerzielle Apps sind richtige Energiesauger, weil sie ständig Netzwerkverbindungen initialisieren (und wir reden hier noch nicht einmal von Cloud- oder Streamingservices… Ja, Bequemlichkeit hat uns in die Falle getrieben). Ein Beispiel wären Tracker, die dein Verhalten ausspionieren oder kontinuierlich deine Standortdaten an Firmen senden. Das entlädt einen Akku ziemlich zielstrebig. Wenn man sich Standard Android anschaut, so findet man dort viele vorinstallierte Apps, die man nicht deinstallieren kann. So ist der Speicherplatz deines Smartphones belegt mit Apps die du vielleicht nie nutzt und die auch ständig deine Daten sammeln, ohne dass du einen Weg hast, dem zu entkommen.
Ein Weg da heraus ist, ein benutzerdefiniertes Betriebssystem zu nutzen. iodéOS, unser eigenes Betriebssystem, hat eine Auswahl an privatsphärefreundlichen Apps vorinstalliert, aber du kannst jede einzelne davon deinstallieren wenn du sie nicht magst oder sie nicht benutzt. Darüber hinaus ist die Standard Bloatware entfernt, sodass deine Android Erfahrung sauber und aufgeräumt ist. Und eine, die du dir wirklich zu eigen machen kannst.
Das Gleiche gilt für andere Open Source Software. Wenn man ein bisschen recherchiert, stellt man fest, dass es für die meisten Softwareanwendungen tolle Open Source Alternativen gibt. Und in den meisten Fällen sind diese privatsphärefreundlicher, nachhaltiger im Sinne des Energieverbrauchs und haben eine freundliche und einladende Entwickler- oder Nutzercommunity dahinter.
Der F-Droid App Store ist ein guter Ort um solche Apps zu finden.
Ein Werbeblocker kann deine Privatsphäre schützen und Datenübertragungen reduzieren
Werbeblocker haben viele Vorteile, einige davon sind:
- sie entfernen lästige Werbung, wodurch man Seiten besser lesen kann
- Websites laden schneller
- sie halten Werbetreibende davon ab, dein Verhalten sitenübergreifend zu verfolgen
Aber vergessen wir nicht, dass Werbeblocker auch die Datenübertragungsrate und Akkuverbrauch reduzieren können, was der Umwelt zu Gute kommt.
Werbeblocker, die nicht quelloffen sind, können zwar genau so gut oder besser als Open Source Blocker funktionieren. Wenn du jedoch die Wahl hast, entscheide dich für die quelloffene Variante, da Transparenz hier sehr wichtig ist.
Es gibt viele Werbeblocker in den verschiedenen App Stores. F-Droid ist wahrscheinlich der Beste, um einen guten zu finden. Sie alle haben ihre Vor- und Nachteile, je nachdem, was deine Bedürfnisse sind: Manche nutzen den VPN Slot, sodass du zeitgleich keinen VPN nutzen kannst, andere erfordern Admin-Rechte. In iodéOS haben wir einen Werbeblocker ins System integriert, der lokal auf deinem Gerät läuft und automatisch Malware, Werbung und Tracker aller Art blockt und noch weitere Funktionen mit sich bringt.
Wie du siehst, kannst du deine Privatsphäre und deinen ökologischen Fußabdruck mit ein bisschen Recherche und Wissen drastisch reduzieren, allein indem du Open Source Software wählst. Und während du dabei bist, fällt dir vielleicht auf, dass es dir auch Geld erspart, wenn du nicht ständig dem neuesten Tech-Hype hinterher rennst und du so mehr Geld für die Dinge im Leben hast, die wirklich wichtig sind.